ANDRE MATOS – „TIME TO BE FREE“
Uh ,wenn ich den glatt gestriegelten Typen auf dem Cover
sehe ,drängen sich bei mir sofort mal wieder diese eigentlich echt bescheuerten
Vorurteile wie Weichwurst ,Poser… auf .Aber als Schreiberling sollte man
darüber erhaben sein ,und die ganze Sache objektiv angehen .Also rein mit dem
Teil und gelauscht !!! Der Anfang kommt schon mal ganz interessant ,ja fast
schon symphonisch rüber ,so das die Erwartungen doch schon etwas höher stehen
.Eigentlich kann man hier ja auch enorm hohe anspruchsvolle Mucke erwarten ,da
der André Matos schon echt ne Masse an Erfahrungen in Bands wie VIPER,SHAMAN
oder ANGRA als Sänger gesammelt hatte und mit diesen durchaus auch einiges an
Erfolgen zu verbuchen hatte .Aber bei dem intensiveren Lauschen der hier
gebotenen 11 Songs will und kann bei mir keine so richtige Freude aufkommen
.Gut ,rein musikalisch ist’s hier echt ganz oben angesiedelt ,was einem aber
auch kaum verwundert ,da sich der Typ ja ein paar wirklich gute und
professionelle Mitstreiter gesucht hat .Aber was nun das rein kompositorische betrifft
,so sticht sein Soloalbum nun nicht wirklich groß heraus ,auch wenn es
vereinzelt mal ein paar Momente gibt ,bei denen man besonders durch die
Streicher und Synthesizer Einsätze durchaus mal aufhorchen kann und dem ganze
Geschehen so eine gewisse orchestrale Ausstrahlung verleiht .Obwohl man das
ganze Geschehen sicherlich in der Sparte melodic Metal mit leicht symphonischen
Einschlag einstufen könnte ,reizt man diese nicht gänzlich aus ,sondern
versucht auch mal ,nen paar anderweitige musikalische Klänge mit einzubeziehen
.Hätte für meinen Anspruch noch viel öfters passieren sollen !Geht man nun mal
vom Gesamtaufbau der einzelnen Stücke aus ,so kommen die verdammt detailfreudig
rüber und offenbaren einem doch ne nicht
geringe Vielzahl an verschiedensten Klängen und Rhythmen .Hierzu passt
natürlich die verdammt cleane und ausdrucksstarke Stimme von Andre mehr als
hervorragend .Auch was die Produktion betrifft ,kleckert man nicht und liefert
ne sehr klare und fette Produktion ab .Für Fans der eher weichen und
melodischen Metalmucke kein schlechtes Ding ,aber für mich offenbart sich sein
Soloalbum nun nicht wirklich als Glanztat ,zumal ich der Meinung bin ,das es da
draußen in der weiten Welt tausende Band und Projekte gibt ,welche sich eben
dieser Art der Metals widmen und genau wie „Time to be free“ sicherlich nicht
für einen Overkill im Musikgeschäft sorgen können und werden . ( LEO )
Steamhammer / SPV
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